Service Letzte Änderung: 16.12.2023 00:00 Uhr Lesezeit: 3 Minuten

Trauer-Selbsthilfe für Hausärzte

Die Erfahrung vom Verlust einer nahestehenden Person und Trauer haben sicher die meisten von uns schon einmal gemacht.

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© AimPix/AdobeStock

Anlässe für Trauer gibt es viele: Tod nach langer und schwerer Krankheit, plötzlich eintretender Tod (z. B. Unfall), Kindstod, Suizid, Trennung/Scheidung, Tod oder Verlust von Tieren, Verlust von Freundschaften ... Trauer erlebt jeder Mensch auf seine ganz eigene Weise. Meistens wird sie von starken Emotionen begleitet, von Traurigkeit, Wut, Scham- und Schuldgefühlen.

Alltäglich suchen trauernde Menschen Hilfe bei ihrem Hausarzt. Hausarztpraxen haben regelhaft mit Patienten mit Trauererlebnissen zu tun. KOSA-Referentin Anke Petz hatte im November Gelegenheit, angehenden Hausärztinnen und -ärzten auf dem Weg in ihre Praxistätigkeit Wissen rund um das Thema Trauer nahezubringen.

Trauer hat verschiedene Gesichter

Wie lässt sich Trauer bearbeiten? Welche Selbsthilfe- und Beratungsangebote für Trauernde gibt es? Was hat die KOSA damit zu tun? Diese Fragen wurden in der Fortbildungsreihe „Fit für die Hausarztpraxis“ des Kompetenzzentrums Weiterbildung Allgemeinmedizin Nordrhein im Seminar „Trauer und Kommunikation in der Hausarztpraxis“ geklärt.

Beim Prozess des Trauerns wird nach dem Modell der Schweizer Psychologin Verena Kast zwischen vier Phasen unterschieden:
1. Die Betäubungsphase – das Nicht-wahr-haben-wollen.
2. Das Aufbrechen chaotischer Emotionen – wechselnde Gefühle der Angst, Wut, Hilflosigkeit und Schuldgefühle.
3. Das Suchen und Sich-Trennen – die Realität des Verlustes wird bewusster.
4. Die Neuorganisation – Akzeptanz, Gewohnheiten werden neu geordnet.

Unterstützungsmöglichkeiten für die Trauerbewältigung

Damit die Lebensfreude zurückkommen kann, ist ein angemessener Umgang mit Trauer wichtig. Vielen fällt der Kontakt mit trauernden Menschen aber schwer. Wenn Trauer allein nicht überwunden werden kann, können neben Haus- und Fachärzten auch professionelle Sterbe- und Trauerbegleiter Orientierung und Halt bieten. Ebenfalls ermöglichen zahlreiche Selbsthilfegruppen spezialisierte Unterstützung. Das Spektrum in Nordrhein ist groß. Selbsthilfeangebote gibt es beispielsweise zu diesen Themen: Jung verwitwet – Trauergruppen für Eltern und für Geschwister – Tod eines Elternteils – Tod eines Jugendlichen – Suizid – Trennung/Scheidung – Trauer nach Tod eines Haustiers – verlassene Eltern.

Sie bieten neben Trost und dem Gefühl, verstanden zu werden, auch wertvollen Austausch über individuelle Bewältigungsstrategien. So können sich psychosoziale Folgeerscheinungen reduzieren und die Lebensqualität langsam wieder verbessern.

Wo es passende Gruppen vor Ort gibt, erfahren Sie bei der KOSA oder der Webseite Selbsthilfenetz.de.

Kontakt

Stephanie Theiß

KOSA Abteilungsleiterin

Telefon +49 211 5970 8091
E-Mail kosa@kvno.de

Anke Petz

KOSA

Telefon +49 211 5970 8090
E-Mail kosa@kvno.de

Bianca Wolter

KOSA

Telefon +49 211 5970 8092
E-Mail kosa@kvno.de