Service Covid19 Letzte Änderung: 13.09.2023 10:20 Uhr Lesezeit: 1 Minuten
Herausforderung Long COVID
Die Corona-Pandemie hat Deutschland rund drei Jahre lang geprägt.
Für die große Mehrheit der Menschen hat sie keine langfristigen gesundheitlichen Konsequenzen. Doch wer unter dem komplexen, heterogenen Krankheitsbild Long COVID leidet, für den ist zuweilen schon der Gang zum Briefkasten eine Überforderung.
Die Hybrid-Veranstaltung „Long COVID - eine Herausforderung im Versorgungssystem" der KV Nordrhein am 06. September nahm die derzeitige Situation aus Betroffenenperspektive, aus wissenschaftlicher, hausärztlicher und fachärztlicher Perspektive in den Blick. Dass das Thema vielen ein großes Anliegen ist, zeigte sich schon an einer Zahl: über 320 Personen nahmen teil.
Eine angemessene Versorgung zu organisieren war das Anliegen aller Beteiligten. Dr. med. Sibylle Steiner, Mitglied des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV, moderierte die Veranstaltung und gab einen Überblick über die aktuelle Versorgungslage. Gastgeber Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein, hatte aktuelle Zahlen parat. Über 170.000 Patienten mit Post-COVID-Symptomen wurden im Zeitraum von zwei Jahren (Anfang 2021 bis 2023) allein in Nordrhein behandelt – eine große Zahl. Er wies darauf hin, dass die Auswirkungen der postinfektiösen Erkrankung schlecht einzugrenzen seien, da sich die Symptome bei allen Betroffenen unterschiedlich zeigten.
Die Patientenbeauftragte des Landes NRW, Claudia Middendorf, sowie Vertreter der Betroffeneninitiative Long COVID Deutschland fordern vor allem eines: Anerkennung der Erkrankung. Und die Menschen mit ihren Sorgen und Nöten wahr- und ernst zu nehmen. Hier sehen viele Patienten noch Bedarf, ebenso in der Vernetzung und Zusammenschau der Behandelnden.
