Service Letzte Änderung: 09.06.2023 12:43 Uhr Lesezeit: 2 Minuten
Vortrag zu Selbsthilfe & Tabuthemen
Was haben psychische Probleme, Gehalt und Sexualität gemeinsam? Es sind nach wie vor Tabuthemen.
Obwohl sich unsere Gesellschaft scheinbar zunehmend öffnet, wird über persönliche und intime Themen wie etwa Impotenz, ungewollte Kinderlosigkeit oder Einsamkeit bevorzugt geschwiegen. Der frühere Bundeskanzler Konrad Adenauer soll einmal geäußert haben: „Es gibt Dinge, über die spreche ich nicht mal mit mir selbst.“
In Arzt-Patienten-Gesprächen sind aber schwierige Fragen, ob ober- oder unterhalb der Gürtellinie, an der Tagesordnung. Darum ging es in der Fortbildungsreihe „Fit für die Hausarztpraxis“ des Kompetenzzentrums Weiterbildung Allgemeinmedizin Nordrhein im Mai. Junge Ärztinnen und Ärzte auf dem Weg in ihre Praxistätigkeit behandelten den „Umgang mit Tabuthemen“.
Potenzial der Selbsthilfe nutzen
Die KOSA hatte die Gelegenheit, über Selbsthilfe und Service-Angebote bei Tabuthemen zu informieren. Referentin Bianca Wolter präsentierte beispielhaft Beratungsanfragen von Praxen und Patienten aus ihrem Arbeitsalltag – sowie die passenden Lösungsansätze. Denn Selbsthilfe kann eine gute Option sein, die Ärzte ihren Patienten bei sensiblen Fragen weitergehend empfehlen können. Selbsthilfegruppen sind quasi prädestiniert für Tabuthemen. Sie bieten einen geschützten Raum, wo auch vermeintlich Unaussprechliches von den Betroffenen behandelt wird.
Auch die Organisationsstrukturen der Selbsthilfe in NRW und die Internetseite Selbsthilfenetz.de wurden den angehenden Allgemeinmedizinern vorgestellt. Diese ermöglicht es, auch während einer Sprechstunde mal schnell nachzuschauen, ob es eine passende Gruppe vor Ort gibt.
